Vortrag bei U13, 17.07.2009: Amateurfunk mit WLAN-Technik. Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes: Unterschied zwischen den Versionen

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(Amateurfunkdienst ist Experimentierfunkdienst)
(Wissenschaftlichkeit von Experimenten und Methodik)
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Zuvor muß er aber von meiner Meinung Kenntnis erlangen, indem er mich entweder auf dem DB0TK diesen Unsinn reden hört, oder aber diesen Unsinn auf meiner Webseite liest, oder ein entsprechendes unsinniges Filmchen auf Youtube sieht.  
 
Zuvor muß er aber von meiner Meinung Kenntnis erlangen, indem er mich entweder auf dem DB0TK diesen Unsinn reden hört, oder aber diesen Unsinn auf meiner Webseite liest, oder ein entsprechendes unsinniges Filmchen auf Youtube sieht.  
  
Kommunikation und Dokumentation gehört daher ebenso untrennbar zur Wissenschaft. Wenn wir neues Wissen erzeugen wollen, müssen wir unsere Experimente dokumentieren. Besondere Aufmerksamkeit müssen wir auf die Nachvollziehbarkeit und Nachbausicherheit legen. Wir müssen also alle Voraussetzungen für unsere Experimente offenlegen. Und als wissenschaftliche Autoren müssen wir bereit sein, daß andere Fachkollegen unsere Erkenntnisse diskutieren.  
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Kommunikation und Dokumentation gehört daher ebenso untrennbar zur Wissenschaft. Wenn wir neues Wissen erzeugen wollen, müssen wir unsere Experimente dokumentieren. Besondere Aufmerksamkeit müssen wir auf die Nachvollziehbarkeit und Nachbausicherheit legen. Wir müssen also alle Voraussetzungen für unsere Experimente offenlegen. Und als wissenschaftliche Autoren müssen wir bereit sein, daß andere Fachkollegen unsere Erkenntnisse diskutieren. Wenn OM Helmut aber im stillen Kämmerchen drauf kommt, daß OM Markus Quatsch erzählt, er dies aber nirgendwo kund tut und OM Markus fach-öffentlich kritisiert, dann ist noch lang kein neues Wissen entstanden. Auch der Kritiker muß seine Einsichten dokumentieren!
  
Wenn wir ein Interesse daran haben, daß aus unseren Forschungen Wahrheit entsteht, müssen wir ein Interesse daran haben, daß Kollegen unsere Erzeugnisse überprüfen. Wir müssen also unsere Kritiker aufsuchen, denn die Wahrscheinlichkeit, daß wir etwas übersehen haben, oder einen Fehler im Aufbau, oder aber in der Dokumentation gemacht haben, ist sehr groß.  
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Wenn wir ein Interesse daran haben, daß aus unseren Forschungen Wahrheit entsteht, müssen wir ein Interesse daran haben, daß Kollegen unsere Erzeugnisse überprüfen. Wir müssen also unsere Kritiker aufsuchen, denn die Wahrscheinlichkeit, daß wir etwas übersehen haben, oder einen Fehler im Aufbau, oder aber in der Dokumentation gemacht haben, ist sehr groß. Und auch die Kritiker müssen ihre Einsichten und Ergebnisse vor einem Fachpublikum öffentlich machen.
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Die Seriosität gebietet es, daß man sachlich auf den Irrtum hinweist, und natürlich nicht die Person angreift, denn vielleicht ergibt sich ja doch einmal die Möglichkeit einer Zusammenarbeit, und es wäre nicht dienlich, wenn das Klima zwischen OM Helmut und OM Markus vergiftet wäre.
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Merken wir uns: Ein guter Kritiker ist im Idealfall ein guter Freund. Und ein guter Freund ist im Idealfall auch ein guter Kritiker.  
  
 
Zum Glück haben wir alle Zutaten für wissenschaftliches Handeln beisammen: fantastische Kommunikationstechnologien, einen Verband mit einer gut eingefahrenen und etablierten Zeitschrift, ein funktionierendes Ausbildungssystem, gute Anbindung an die akademische Wissenschaft, und viele kreative Köpfe.
 
Zum Glück haben wir alle Zutaten für wissenschaftliches Handeln beisammen: fantastische Kommunikationstechnologien, einen Verband mit einer gut eingefahrenen und etablierten Zeitschrift, ein funktionierendes Ausbildungssystem, gute Anbindung an die akademische Wissenschaft, und viele kreative Köpfe.
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Nur eine Kommunikaltionstechnologie haben wir innerhalb unseres Hobbys noch nicht, und das sind drahtlose Datennetze. Aber auch hier gibt es Bewegung.
  
 
== Das Projekt HAMNET ==
 
== Das Projekt HAMNET ==

Version vom 12. Juli 2009, 18:52 Uhr

1 Kernaussagen

  • Der Amateurfunk ist nicht tot

Die Entwicklung des Amateurfunks in den letzten 20 Jahren

    • Funk-Elite in Abgrenzung zum CB-Funk in den 80er Jahren
    • Privilegien mit der kostenfreien Nutzung weltweiter Kommunikationstechnik
    • gleichzeitig Digitalisierung der allgemeinen Funktechnik; Verschmelzung von Nachrichtentechnik und Informatik zu einer untrennbaren Einheit
    • Vernachlässigung der allgemeinen öffentlich verfügbaren Funktechnik durch die Funkamateure
    • gleichzeitig Verfügbarkeit von billiger und extrem leistungsfähiger drahtloser Funktechnik
    • dadurch die Frage danach, welche Rolle wir Funkamateure eigentlich noch haben
  • verbliebene Rolle: zurück zu den Anfängen und zur Definition des Funkdienstes: Experimentierfunkdienst
  • wichtiger denn je, denn die Kluft zwischen der Entwicklung und dem verfügbaren Wissen wächst
  • Amateurfunkdienst ist Experimentierfunkdienst
    • Amateurfunkdienst wurde vom Gesetzgeber geschaffen, um einen rechtlichen Rahmen für Experimente zu schaffen
    • Auch heute sind Experimente möglich, und nach wie vor interessant
    • Aus der Einheit von Informatik und Nachrichtentechnik ergeben sich völlig neue Anwendungsfelder
    • Die Einstiegshürde ist höher geworden: Man muß zwei Disziplinen beherrschen, wo früher eine ausreichend war. Dies gelingt nicht immer, und vor allem ältere Kollegen haben Probleme.
    • Durch die enorme Miniaturisierung kann man nicht mehr überall experimentieren, aber es ergeben sich neue Felder; häufig Informatik-getrieben
    • Durch die zunehmende Distanz von industriellem Wissen und allgemein verfügbarem Wissen entstehen Fragen und ein enormer Experimentierbedarf
  • Das Projekt HAMNET
    • Versuch, aufzuholen, Annäherung an moderne Technik
    • Konzept zur Neudefinition von digitalen Amateurfunknetzen
    • Schaffung einer leistungsfähigen und unabhängigen Infrastruktur

2 Der Amateurfunk ist nicht tot

2.1 Die Lage

Es scheint so, und viele Leute meinen dies: Wer braucht schon noch Funkamateure? Wer braucht in Zeiten des Internet noch Amateurfunk? Immer wieder sind bei Ebay Amateurfunkgeräte günstig zu ersteigern, weil OMs ihre Stationen auflösen. Häufig stammt das Material aus Nachlässen, weil es einfach kaum jüngere OMs gibt, denen man Gerätschaften zur Weiterverwendung übergeben kann, wenn man seine Hobbytätigkeit beendet.

Es bestehen also zwei Szenarien:

  • Es gibt generell kaum jüngere OMs
  • Es kommt kein Nachwuchs. Ich selbst bin seit 20 Jahren das jüngste Mitglied des U27.

Warum ist das so? und ist das gut so?

  • Gleichzeitig engagieren sich tausende junge Menschen als Entwickler in OpenSource / Linux und haben Deutschland zum Linux-Musterland gemacht. In vermutlich keinem Land der Welt entsteht so viel Open Source und nirgendwo sonst ist OpenSource in den Unternehmen und in den öffentlichen Verwaltungen so akzeptiert.

Das bedeutet: Es gibt sehr wohl kreative Leute in unserem Land, nur sie beschäftigen sich nicht mit Funktechnik. Das Wissen um drahtlose Kommunikation ist kaum verbreitet. Wissen um digitale Datenverarbeitung dafür um so mehr.

2.2 Ursachenforschung

Wie konnte es dazu kommen?

  • In de 80er Jahren haben sich Funkamateure als Funk-Elite in Abgrenzung zu CB positioniert. Man definierte sich über die massiv höhere genehmigte Sendeleistung, über Reichweiten, über all das, was der durchschnittliche CB-Mensch eben verstehen konnte. So habe ich das zumindest erlebt.
  • In den frühen 90ern begall das Packet Radio -Zeitalter. Man war wiederum Avantgarde, zumindest wer sich damit beschäftigte. Rechner waren trotzdem für die meisten Neuland und kaum einer hat den Blick über Windows hinaus gewagt. Ich bin provokativ: Bei den Rechnern und Betriebssystemen sind wir Funkamateure nicht viel weiter gekommen als die CB-Funker mit ihren FTZ-zertifizierten Geräten. Der Blick hinter die Kulissen war kaum für einen von uns angesagt. Doch genau das war das Feld, in dem sich die moderne Technik-Kultur am stärksten verändert hat: Natürlich hat sich mit den DSPs die Signalaufbereitung auch qualitativ geändert, aber hoppla, da sind wir ja bereits im Informatik-Bereich...!
  • Die Analogtechnik, Antennenbau, Verstärkerbau, Filter, NF-Signalqualität usw hat sich kaum verändert. Veränderungen sind überall dort, wo Signale digital produziert oder verarbeitet werden. Genau dort sind wir Funkamateure den Schritt nicht mitgegangen. Und so kann kaum einer von uns erklären, wie das gewöhnlichste Funkgerät der heutigen Zeit (=ein Handy) eigentlich funktioniert. Auch das zweitgewöhnlichste Funkgerät der heutigen Zeit, ein WLAN-Router, ist für die meisten von uns eine BlackBox. Und BlueTooth, ZigBee und alle weiteren Funkstandards sind ebenfalls kaum verstanden.

Wir dürfen uns also nicht wundern, warum wir die jungen Menschen nicht mehr ansprehen können, denn auf die Frage "wie die Welt vonheute eigentlich funktioniert" haben wir keine Antworten!

Die Privilegien, die wir genossen und nach wie vor geniessen scheinen im Zeitalter der FlatRates nichts mehr wert. Mit IP-Telefonie über UMTS-Handys mit Datenflatrate hat der Normalbürger eine günstigere und zugleich betriebssicherere Telekommunikationstechnik als wir es jemals bieten könnten. In Sachen "Nutzungskomfort" sind wir nicht mehr konkurrenzfähig.

2.3 Entwicklungsmöglichkeiten

Was bleibt? Der Blick auf die Anfänge, und der ist sehr vielversprechend, denn er führt uns in die Zukunft: Zurück in die Zukunft.

Ich behaupte, daß das Internet für den Amateurfunk ein Segen ist, denn durch die Abwanderung jener, die den Amateurfunk ohnehin nur benutzt haben, wächst die Gemeinde dieser Funkamateure, die sich tatsächlich für die Technik interessieren, enger zusammen.

Wir haben allerdings ein Problem: Unser Hobby trägt den falschen Namen: Wenn wir den Amateurfunk nur dadurch definieren, was an Betriebsarten in den rechtlichen Vorschriften definiert ist, verstellen wir uns selbst den Blick auf die Zukunft: Ich mag CW selbst sehr gerne, aber Amateurfunk mit CW gleichzusetzen, und im Contest die betriebstechnische Edeldisziplin zu sehen, ist grundfalsch.

Der Amateurfunkdienst wurde geschaffen, um interessierten Nicht-Profis einen rechtlichen Rahmen für Experimente aller Art zu geben, bei denen hochfrequente Abstrahlungen erfolgen können.

  • Wer würde bezweifeln, daß der Bau eines NF-Verstärkers etwas mit Amateurfunk zu tun hat? Also: Auch wer einen NF-Verstärker baut, ist im Amateurfunk zuhause.
  • Wer würde bezweifeln, daß der Selbstbau einer Triode etwas mit Amateurfunk zu tun hat? --> F2FO hat dies im Internet in einem wunderbaren Film dokumentiert. http://paillard.claude.free.fr/

Eigentlich heißt unser Hobby anders: Angewandte Physik, Bereich Elektrotechnik, Schwerpunkt Nachrichtentechnik und Informationsübertragung, eng verbunden mit Völkerverständigung.

Wir müssen also offen sein gegenüber neuen Entwicklungen und diese aufgreifen. Wir dürfen die Neugier nicht verlieren, die uns alle vor vielen Jahren dazu motoviert hat, auf die schwere Lizenzprüfung zu lernen. Wir müssen über die Technik hinaus das Interesse am Funkpartner darstellen, an der internationalen Gemeinschaft, die wir Funkamateure leichter und einfacher bilden können als viele andere Organisationen.

Wenn wir uns auch heute noch fragen, was diese Welt im Innersten zusammenhält (zumindest in der Kommunikationstechnik), dann haben wir nach wie vor eine Berechtigung, und dann können wir nach wie vor den Menschen Antworten geben. Dann sind wir als weltweite Interessensgemeinschaft nach wie vor interessant und relevant.

3 Amateurfunkdienst ist Experimentierfunkdienst

3.1 Die Definition des Amateurfunkdienstes als Experimentierfunkdienst

Amateurfunk ist dem Gesetz nach eine Plattform, auf der Experimente zur eigenen Weiterbildung stattfinden können. Es ist auch eine Plattform zum fachlichen Austausch. Er ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen als Plattform zum Austausch von Plattitüden oder all diesen schrecklichen Dingen, die man in den vergangenen Jahren auf den Relais (bes. Zugspitzrelais) hören konnte.

Sekundär sind die gesetzlichen Definitionen um Betriebsarten, Bandbreiten, Sendeleistungen, usw. Die Grenzen hierfür sind ohnehin sehr locker gesteckt, und angeblich bekommt man sehr einfach eine Sondergenehmigung für einen Versuch.

Daß für Experimentalfunkstellen ein hoher Genehmigungsbetrag von 200 Euro fällig ist, halte ich für hochgradig kontraproduktiv, denn wenn die Gesellschaft ein Interesse daran hat, daß Experimente und all die genannten Ziele von Privatleuten (und nicht Unternehmen!!!) umgesetzt werden, dann muß die Genehmigungshürde auch niedriger angesetzt sein.

Wir Funkamateure dürfen uns auch nicht davon abschrecken lassen, uns mit neuen Technologien zu beschäftigen. Wenn uns die Frage umtreibt, wie diese modernen Kommunikationsgeräte eigentlich funktionieren, müssen wir bereit sein, über den Tellerrand zu blicken. Ich zitiere aus der Amateurfunkverordnung:

                         § 16
       Experimentelle und wissenschaftliche Studien
Für besondere experimentelle und technisch-wissenschaftliche
Studien mit seiner Amateurfunkstelle kann der Funkamateur eine
Ausnahme von den Nutzungsbestimmungen des Frequenznutzungspla-
nes bei der Regulierungsbehörde beantragen. Die Regulierungsbe-
hörde kann die Gestattung der Abweichung von den Festlegungen
des Frequenznutzungsplanes von der Zuteilung eines zusätzli-
chen, für diese Studien zu benutzenden Rufzeichens und von der
Erteilung einer Standortbescheinigung zum Schutze von Personen
in elektromagnetischen Feldern (§ 7 Abs. 3 des Gesetzes) abhän-
gig machen.

Der Gesetzgeber sieht also eine derartige Beschäftigung durchaus vor und unterstützt sie! Sonst gäbe es diesen Passus nicht!

In Bezug auf moderne Technologien bedeutet das: Wir dürfen loslegen, und uns aktiv mit WLAN, BlueTooth & Co. beschäftigen. Unter Umständen ist sogar eine Abweichung vom Frequenznutzungsplan genehmigbar. Besonders einfach wird es jedoch dort, wo Überschneidungen zwischen der Allgemeinzuteilung und dem Amateurband existieren. Seien wir also durchaus froh über diese Überschneidungen, denn dort müssen wir die Geräte nicht unbedingt modifizieren.

3.2 Wissenschaftlichkeit von Experimenten und Methodik

Auch als Amateurfunkdienst befinden wir uns in einer Konkurrenzsituation um die Aufmerksamkeit der Menschen, und wenn wir diese Aufmerksamkeit gewinnen wollen, geht das nur über Inhalte und Niveau. All diesen Fragen voran möchte ich die Frage stellen und beantworten: Was ist eigentlich Wissenschaft? Und kann man als Normalbürger auch wissenschaftlich tätig sein?

Meine Antwort: Selbstverständlich!

Wissenschaft bedeutet, daß neues Wissen entsteht. Wenn OM Markus nun auf dem DB0TK erzählt, daß in der Steckdose 10 Volt sind, und man da gefahrlos einen Draht reinstecken könne, dann ist das eine interessante, wenn aber auch gefährliche Meinung. Wissen ist es aber noch lange nicht, denn jeder weiß, daß dies falsch ist. Mit Wissen einher geht in jedem Fall die Wahrheit. Wissen ist in unserer Vorstellung also untrennbar mit der Wahrheit verbunden, und wie kann man nun Meinungen zu Wissen umfunktionieren? -> Indem man diese Meinungen überprüft.

Wenn OM Helmut mir also nachweist, daß in der Steckdose keineswegs 10 Volt sind, sondern eine ordentliche Menge mehr, und meine Meinung widerlegt, dann hat er wissenschaftlich gehandelt. Das Bestätigen oder Widerlegen von Theorien ist das Hauptgeschäft der Wissenschaft.

Zuvor muß er aber von meiner Meinung Kenntnis erlangen, indem er mich entweder auf dem DB0TK diesen Unsinn reden hört, oder aber diesen Unsinn auf meiner Webseite liest, oder ein entsprechendes unsinniges Filmchen auf Youtube sieht.

Kommunikation und Dokumentation gehört daher ebenso untrennbar zur Wissenschaft. Wenn wir neues Wissen erzeugen wollen, müssen wir unsere Experimente dokumentieren. Besondere Aufmerksamkeit müssen wir auf die Nachvollziehbarkeit und Nachbausicherheit legen. Wir müssen also alle Voraussetzungen für unsere Experimente offenlegen. Und als wissenschaftliche Autoren müssen wir bereit sein, daß andere Fachkollegen unsere Erkenntnisse diskutieren. Wenn OM Helmut aber im stillen Kämmerchen drauf kommt, daß OM Markus Quatsch erzählt, er dies aber nirgendwo kund tut und OM Markus fach-öffentlich kritisiert, dann ist noch lang kein neues Wissen entstanden. Auch der Kritiker muß seine Einsichten dokumentieren!

Wenn wir ein Interesse daran haben, daß aus unseren Forschungen Wahrheit entsteht, müssen wir ein Interesse daran haben, daß Kollegen unsere Erzeugnisse überprüfen. Wir müssen also unsere Kritiker aufsuchen, denn die Wahrscheinlichkeit, daß wir etwas übersehen haben, oder einen Fehler im Aufbau, oder aber in der Dokumentation gemacht haben, ist sehr groß. Und auch die Kritiker müssen ihre Einsichten und Ergebnisse vor einem Fachpublikum öffentlich machen.

Die Seriosität gebietet es, daß man sachlich auf den Irrtum hinweist, und natürlich nicht die Person angreift, denn vielleicht ergibt sich ja doch einmal die Möglichkeit einer Zusammenarbeit, und es wäre nicht dienlich, wenn das Klima zwischen OM Helmut und OM Markus vergiftet wäre.

Merken wir uns: Ein guter Kritiker ist im Idealfall ein guter Freund. Und ein guter Freund ist im Idealfall auch ein guter Kritiker.

Zum Glück haben wir alle Zutaten für wissenschaftliches Handeln beisammen: fantastische Kommunikationstechnologien, einen Verband mit einer gut eingefahrenen und etablierten Zeitschrift, ein funktionierendes Ausbildungssystem, gute Anbindung an die akademische Wissenschaft, und viele kreative Köpfe.

Nur eine Kommunikaltionstechnologie haben wir innerhalb unseres Hobbys noch nicht, und das sind drahtlose Datennetze. Aber auch hier gibt es Bewegung.

4 Das Projekt HAMNET